Inhalte und Ziele der Reise
Unser Team absolviert eine Bildungsreise nach Südafrika. Erfahren Sie hier mehr über die wichtigsten Inhalte und Ziele.

Interkulturelles Lernen
Wir lernen Menschen mit diversen religiösen und kulturellen Hintergründen kennen und dürfen von ihren Denk- und Wertehaltungen lernen, und dadurch vielleicht sogar das eigene Weltbild zu erweitern.
Gerade in unserer heutigen multikulturellen Gesellschaft ist interkulturelle Kompetenz bei der Arbeit, aber auch im Privatleben wichtig und förderlich.
Vertiefende Einblicke in Restorative Justice Ansätze
Auch in Deutschland wird die Wichtigkeit opferorientierte Täterarbeit und der Einbezug restaurativer Prozesse bei strafrechtlichen Konflikten immer wieder betont.
Es lohnt sich also, sowohl für Mitglieder unserer Gesellschaft allgemein, als auch speziell für Mitarbeitende in sozialen Einrichtungen in der Täter- und Opferarbeit, über restaurative Ansätze im Umgang mit Konflikten und Straftaten informiert zu sein.
Beim Besuch diverser sozialer Projekte erhalten wir Einblicke in Ansätze, die auf die Heilung verletzter Bedürfnisse und Beziehungen, sowie die Förderung von Verantwortungsübernahme, Wiedergutmachung und ein friedliches, prosoziales Miteinander abzielen.
Teilnahme an einem Restorative Justice Kurs im Gefängnis
Bei einem einwöchigen Kurs darf unser Team Teil des Prozesses sein, der Straftätern das Ausmaß ihrer Taten auf direkte und indirekte Opfer näherbringt und der Empathie-Förderung dient.
Es wird eine außergewöhnliche und bereichernde Erfahrung, in einem Gefängnis gemeinsam mit Ehrenamtlichen, Tätern und Opfern in den Dialog über Straftaten sowie deren Ursachen und Folgen zu gehen.
Der Kurs hilft Tätern zudem, nicht in Schritten von Abwehr und Schuldverschiebung einerseits oder Scham, Reue und Selbstverurteilung andererseits steckenzubleiben, sondern Verantwortung für ihr Handeln und mögliche Tathintergründe zu übernehmen und Schritte in Richtung Veränderung und Wiedergutmachung zu gehen.
Auch viele der kursbegleitenden Ehrenamtlichen beschreiben die erste Teilnahme als wichtiger Teil des eigenen Heilungsprozesses – denn jeder von uns war in seinem Leben schon Täter und auch Opfer – nicht zwangsläufig von einer Straftat, aber vielleicht von Mobbing, von Beziehungsabbrüchen durch ungelöste Konflikte, von einschneidenden Lebensereignissen, Schicksalsschlägen oder traumatischen Verlusten.
Veranstalter
Zwei Organisationen auf zwei Kontinenten stehen hinter diesem Vorhaben. Erfahren Sie hier mehr über diese und über die Reiseleitung, die beide verbindet.
Multiplikatoren werden
Die im oben genannten Restorative Justice Kurs vermittelten Tools, Fähigkeiten, Methoden und fachlichen Trainingsinhalte bieten sich an, um weitergegeben zu werden – sei es bei Konflikten privater Natur, oder auch am eigenen Arbeitsplatz (egal welcher Beruf).
Arbeiten Sie im Kontext einer sozialen oder Bildungseinrichtung, so können sie durch die Teilnahme am Restorative Justice Kurs vielleicht sogar Bausteine für einen sozialen Trainingskurs in ihrem Bereich anpassen, mit den Zielen:
Förderung von Empathie-Bereitschaft und -Fähigkeit, verantwortungsbewusste Einschätzung der Konsequenzen des eigenen Handelns für sich und andere, Bedürfnisse und Gefühle hinter dem Handeln von sich und anderen erkennen, benennen und konstruktiv versorgen können.
Kennenlernen und Unterstützung sozialer Projekte
Wir werden kleine, aber extrem beeindruckende soziale Projekte besuchen und nach Möglichkeit an je einem Tag aktiv mitarbeiten.
Die ausgewählten Projekte sind geleitet von eigenmotivierten und ehrenamtlich tätigen Hoffnungsträgern in ihrem lokal Wohnumfeld, die mit ihren wenigen Mitteln enormes leisten. Alle von ihnen haben selbst Straftaten und einschneidende Lebensereignisse auf Täter- und/oder -Opferseite erlebt.
Nun engagieren sie sich mit Herzblut und Lebensfreude für eine respektvolle, Halt und Hoffnung gebende Welt, die den Hilfeerhaltenden zeigen soll, dass es sich lohnt, aus dem Gefängnis draußen zu bleiben und den Teufelskreis von „Verletzte Menschen verletzen andere“ zu durchbrechen.
Einige Projektbeteiligte werden unser Team auch mit Führungen durch ihre Stadtviertel oder eigenen spannenden und inspirierenden Lebensberichten bereichern.


Selbstwirksamkeitserleben ehemaliger Inhaftierter fördern
Ganz bewusst sprechen wir mit diesem Vorhaben, im Sinne von Restorative Justice und dem Gedanken von Verantwortungsübernahme und Wiedergutmachung auch ehemalige Inhaftierte an.
Im Rahmen dieser Bildungsreise können sich Exinhaftierte engagieren und selbst mitfliegen, um am anderen Ende der Welt in Inhaftierte und soziale Projekte zu investieren – durch einen ganz persönlichen, aktiven Einsatz.